Geschichte & Genius Loci

Vom Bauernhaus zum Adels-Ansitz

Margreid im Süden Südtirols gilt als eines der schönsten Weindörfer der Region. Im Herzen des malerischen Dorfes liegt ein einzigartiger Renaissance Palast, der fast den ganzen Ortskern einnimmt: Casòn Hirschprunn. Die ältesten Bauteile stammen aus dem späten 13. Jahrhundert, erstmals urkundlich erwähnt wird Casòn Hirschprunn im 14. Jahrhundert. Es entstand als einfaches Bauernhaus und wuchs in den folgenden 700 Jahren zum herrschaftlichen Ansitz.

Geschichte & Genius Loci

Im Wandel Der Jahrhunderte

14. Jahrhundert

Die Anfänge

Die erste Erwähnung des Guts geht auf das Jahr 1363 zurück. Damals war es noch ein einfaches Bauernhaus.

15. & 16. Jahrhundert

Wechselnde Besitzer

Im Laufe der Jahrhunderte wechseln die Eigentümer mehrmals und das Gut wird von verschiedenen Familien bewirtschaftet.

17. Jahrhundert

Familie Prunner – die Namensgeber von Casòn Hirschprunn

Im 17. Jahrhundert erwirbt schließlich die Familie Prunner das Gut. Unter den Prunners wächst der bäuerliche Hof zu einem stattlichen Ansitz. Im Jahr 1611 wird Familie Prunner in den Adelsstand erhoben und so zu den „Prunnern von Hirschprunn“. Im Zuge dieses gesellschaftlichen Aufstieges wurde auch das Wappen der Familie um einen Hirsch und einen Springbrunnen erweitert. Daher kommt auch der heutige Name Hirschprunn.

17. Jahrhundert

Architektonisches Juwel

Anfang des 17. Jahrhunderts wird der ursprünglich gotisch-romanische Ansitz im Renaissance-Stil umgebaut und um ein Stockwerk erweitert. Es werden nachträglich Kreuzgratgewölbe eingebaut, was sehr typisch für die „Unterlandler“ Ansitze ist.
Johann Christian Prunner gibt dem Anwesen 1681 schließlich den finalen Feinschliff, er baut den ursprünglichen Renaissance-Palast zum barocken Palais aus. Sein Hauptaugenmerk gilt dem zweiten Stockwerk, den er zu einem herrschaftlichen Repräsentationstrakt erweitert. Mit dieser Neuausstattung gelingt Casòn Hirschprunn der Aufschwung in den Olymp der lokalen Adelsarchitektur.

19. Jahrhundert

Der Weinhandel beginnt

Im 19. Jahrhundert geht der Ansitz Hirschprunn durch eine Heirat von der Familie Prunner auf die Familie Kager über. Mit der Familie Kager wächst der Weinhandel sehr stark, weshalb erhebliche Umbauten durchgeführt werden. Der gesamte östliche Teil - dort wo heute unsere Vineria Paradeis liegt - wird nachträglich unterkellert. 1830 ist Johann Kager der größte Weinhändler des Unterlands.

20. Jahrhundert

Übergang in bischöflichen Besitz

Im 20. Jahrhundert übernimmt der Neffe von Karl Kager die Erbschaft: Hermann von Wiedmann Staffelfeld. Die Familie Wiedmann-Staffelfeld sind die letzten Besitzer, die auch noch im Palast wohnen. In Margreid sind sie zur damaligen Zeit sehr beliebt. Die Familie lässt die ersten Mädchen- und Jungenschulen bauen, finanziert die ersten Wasserleitungen der Gemeinde und hilft beim Erbau der Etsch-Brücke.1940 entscheidet sich die Familie, im Zuge der Option, das Land zu verlassen. Sie nehmen alles mit, was nicht niet- und nagelfest ist und verkaufen den Ansitz den Bischöfen von Trient. Mit dem Wechsel der Eigentümer geht eine Phase des Niedergangs und der Vernachlässigung des wertvollen Baubestandes einher.

20. Jahrhundert

Alois Lageder erwirbt Casòn Hirschprunn

1991 übernimmt Alois Lageder den historischen Ansitz und das dazugehörige landwirtschaftliche Gut. Die alten Gemäuer werden bewusst nicht restauriert und bewahren so ihren authentischen Charakter.
Die stimmungsvollen historischen Räume werden heute als Vineria, Restaurant und für Veranstaltungen genutzt.

Genius Loci - Der Geist des Ortes

Casòn Hirschprunn ist heute noch von der Aura einer längst vergangenen Zeit umgeben. Tamariske, Glyzinie und Weinreben umrahmen die alten Gebäude. Ein Ort, der zum Verweilen einlädt. Hinter den Toren von Casòn Hirschprunn taucht man in eine umfriedete, in sich geschlossene Welt ein, mit beruhigender und beflügelnder Wirkung auf jeden Gast.

Geschichte & Genius Loci

Die Kombination verschiedener Baustile macht den Palast zu einer einzigartigen Kulisse. Auch die Landschaft ist hier, im Süden Südtirols, geprägt von kontrastreicher Vielfalt. Umgeben von Reben, Olivenhainen und Zypressen, liegt das Weindorf Margreid wie ein mediterranes Kleinod im Südtiroler Unterland. Die steilen Dolomit-Felswände des Fennerbergs hingegen erinnern an eine alpine Landschaft. An der deutsch-italienischen Sprachgrenze gelegen, treffen in Margreid deutsche und italienische Einflüsse aufeinander und prägen die Kultur des Dorfes. Ein Ort, der Gegensätze vereint.

Follow paradeis events on instagram